Das erste Teilprojekt „Teilhabe und Wohlergehen in den Hilfen zu Erziehung“ richtet sein Augenmerk auf Teilhabeformate und –chancen von Kindern und Jugendlichen, die in Einrichtungen der (teil)stationären Hilfen zur Erziehung wohnen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir die Gelingensbedingungen guter und wirkungsvoller Heimerziehung aus der Perspektive der Jugendlichen evaluieren und diese verbessern.
Kinderrechte, Teilhabe und Partizipation sind in der Kinder- und Jugendhilfe fest verankert. Sie sind integraler Bestandteil der Frage nach dem Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen! Die rechtlichen und organisationalen Bedingungen der Hilfen zur Erziehung, um aktive Selbst- und Mitbestimmung zu ermöglichen, sind dabei jedoch unterschiedlich gestaltet und implementiert. Das Teilprojekt I vergleicht deswegen mit Hilfe einer groß angelegten Befragung die unterschiedlichen Teilhabetraditionen in Deutschland und Britannien. Darauf aufbauend wird gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen und anderen Beteiligten ein Konzept für eigenständige Interessenvertretung junger Menschen aus der Heimerziehung entwickelt.
Kinder und Jugendliche als Nutzer:innen solcher Hilfen verfügen über besonderes Erfahrungswissen. Dies ist für die Gestaltung von kind- und jugendbezogenen Hilfen besonders wichtig: Sie können damit die Perspektive auf die Frage nach angebrachter und gelingender Teilhabe erheblich erweitern.
Deswegen werden im Forschungsprojekt die subjektiven Perspektiven der Kinder und Jugendlichen auf die Qualität der Heimerziehung und ihre Möglichkeiten der Interessenvertretung durch mehrere Gruppendiskussionen erfasst. Diese Perspektiven dienen als Grundlage für die Erstellung partizipativ erzeugter Indikatoren für die Erfassung der Qualität der Heimerziehung aus der Perspektive der Betroffenen in Deutschland und Großbritannien. Diese bilden die Grundlage für eine große Erhebung in Hamburg und London.
In einem weiteren Schritt wird in der Zusammenarbeit mit Partner:innen aus der Praxis der Heimerziehung, mit Betroffenen und in Auseinandersetzung mit dem Britischen Modell des Service User Involvements, ein Konzept für eine Interessenvertretung junger Menschen in der Heimerziehung entwickelt.