Im arbeitssoziologischen Teilprojekt von „geste“ geht es um Partizipationsmöglichkeiten im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe aus Perspektive der Arbeitnehmer:innen im Vergleich Deutschland und England. Konkret wird untersucht, welche Möglichkeiten Sozialarbeiter:innen haben, auf ihre Arbeitsstrukturen und -bedingungen Einfluss zu nehmen.
Partizipation spielt in der täglichen Arbeit von Sozialarbeiter:innen mit Kindern- und Jugendlichen eine zentrale Rolle. Die Adressat:innen von Hilfen zur Erziehung sollen „empowert“ werden und Zugriff auf die sie umgebenden Strukturen bekommen. Gleichzeitig ist wenig über die Bedeutung von Partizipation der Sozialarbeiter:innen für ihren eigenen Arbeitsprozess bekannt. Welchen Zugriff haben die Arbeitnehmer:innen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten werden gelebt? Welche Implikationen hat dieser Aspekt von Partizipation für das Arbeiten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe? Um diese Fragen zu beantworten, soll im arbeitssoziologischen Teilprojekt von geste in einem zweischrittigen Verfahren vorgegangen werden. Flyer geste
Um einen Überblick über das Feld zu bekommen, werden aktuell Expert:innen (z.B. Gewerkschaftsvertreter:innen, Trägerleitungen, Mitarbeiter:innen des Jugendamts) aus Deutschland und England zu strukturellen Aspekten befragt. Diese Expert:innengespräche werden bis Ende des Jahres abgeschlossen und ausgewertet sein.
Im Anschluss wird zu Beginn 2021 mit der Befragung der Arbeitnehmer:innen begonnen. Diese werden zu ihren subjektiven Zugängen, Perspektiven und Strategien interviewt. Für beide Schritte werden qualitative Interviews geführt und entsprechend in einem qualitativen Paradigma ausgewertet.